
“Die erste dieser beiden Novellen erschien bereits vorher in einer Anthologie namens „Countdown läuft“. Kaum zu glauben, aber als ich das schrieb – 1999 die erste, 2000 die zweite Novelle – waren professionelle Computerspieler, die in Ligen organisiert sind, wirklich noch Science Fiction…”
– Tobias O. Meißner über „Neverwake“
Worum geht’s?
Längst sind Sportarten wie Fußball und Boxen von den großen Computerspielturnieren in der Publikumsgunst verdrängt. In riesigen, mit Rundmonitoren ausgestatteten Hallen treten die Gegner mit ihren am Bildschirm generierten Figuren im K.O.-Verfahren gegeneinander an.
Zwei junge Nachwuchsspieler, die sich mit Softwarepiraterie den Unterhalt sichern, versuchen, in einem Teamspiel, den Sprung in die Liga zu schaffen. Kurz vor dem entscheidenden Spiel ist plötzlich einer der beiden verschwunden. Eine völlig überforderte Bekannte muß seinen Platz einnehmen. Aber nicht nur für sie geht es ums Ganze.
In einer anderen Geschichte bekommt Otis Esch, ein mittelklassiger Drittligist den Auftrag seines Lebens: Eine Computerspielfirma hat ein völlig neuartiges Spiel entwickelt, ein Spiel, das seine Welten durch Rückkopplung mit dem Gehirn des Spielers generiert. Laurence Tader, ein legendäre Virt der ersten Stunde, sollte die erste Version testen – von seinem Spiel kam er nie mehr zurück. Sein Körper ist im Koma, sein Geist spielt weiter – Esch soll ihm ins Spiel nachfolgen, um ihn zurückzuholen. Das Risiko ist groß – doch der Versuchung, in die Psyche des genialsten Computerspielers aller Zeiten nachzureisen, kann er nicht widerstehen …

Erstmals erschienen am 01. Februar 2001 im Eichborn Verlag
gebunden, 160 Seiten. Nur noch gebraucht erhältlich.
ISBN-10: 3821806907 | ISBN-13: 978-3821806907
Pressestimmen
“Bewusst versetzt Meißner den Leser unmittelbar in diese Welt hinein und verzichtet auf jede Erklärung von außen. Und so nehmen vor allem die Spielsequenzen selbst den größten Raum ein und werden von Meißner – selbst ein Spieler mit jahrelanger Erfahrung – in einer Beschreibungspräzision visualisiert, die an Fotorealismus erinnert und den Leser zwangsweise in einen Zuschauer, ja Mitspieler verwandelt.”
– Deutschlandfunk, 14. März 2001
“Meißner scheint diese digitalen Welten so intensiv absorbiert zu haben, dass sie sogar schon Spuren in seinem Namenszug hinterlassen haben. Das zentrale „O.“ ruht zwischen seinem Vor- und seinem Nachnamen wie ein Symbol für einen offenen Schaltkreis. Als hätte im „große(n) kosmische(n) Wechselspiel von Nullen und Einsen“ ein Null-Meteor in des Autors Taufscheinakte eingeschlagen. Meißner selbst versteckt sich im Text hinter dem raunenden Anagramm EIN ROBOT.MESSIAS. ”
– Neue Zürcher Zeitung, 03. Mai 2001
“Man spürt beim Lesen, wie stark diese Droge wirkt, besser gesagt, wie sie wirken könnte, in einer nahen Zukunft, in der eine vernetzte Welt eine unendliche Anzahl von Cyberspielwelten online schalten könnte.”
– ORF, 10. Juni 2001